Manche Fotografen verstehen darunter, was sie selbst mit dem Bildinhalt auszusagen vermögen (subjektive Bildaussage), andere wollen mit der Aufnahme erreichen, dass der dargestellte Gegenstand oder das Ereignis allein aussagefähig bleibt.
Aufgrund dieser kontroversen Ansichten ist also festzustellen, dass Bilder (oftmals eben in der Werbung) manipuliert werden (können). Wie reagieren die Betrachter, die Konsumenten? Unterschiedlich, je nachdem ob das Bild mit einer Brise Humor oder Satire in der Aussage daherkommt oder in einem ernsthaften Umfeld steht. Interessiert und akzeptierend im ersten Fall, eher ablehnend im Zweiten.
Nicht zuletzt aus diesem Grund werden in der Werbung Bilder mit einer manipulierten Aussage mit überraschendem Humor versehen. Und zwar in einem ansteigendem Masse, parallel mit der Stärke der
Manipulation. Der Umkehrschluss lautet also: Ernsthafte Bilder werden nicht manipuliert. Niemand will sich ja freiwillig in die Nesseln setzen. Aber es wird ab zu gewagt. Beispiel: 2011 zog die
Benetton Group nach Protesten des Vatikans eine Fotomontage zurück, in denen eine Kussszene zwischen Papst Benedikt XVI. und dem Imam Ahmed
al-Tajjeb zu sehen ist.
Oftmals ist der Fotograf noch nicht einmal der letzte Schritt eines Bildes bis zum Auge des Betrachters. Der Umstand, dass die aktuellen Bildbearbeitungsprogramme – allen vorab Adobes Photoshop –
in der Lage sind, auch umfangreichste Manipulationen auszuführen, macht das Erkennen als solche nicht einfach. Vor allem dann, wenn die Manipulationen professionell ausgeführt werden.
Bei Bildern mit ernsten Aussagen sollten sich deshalb der Fotograf sowie der nachfolgende Bildbearbeiter (beides natürlich auch in der weiblichen Form), darauf beschränken, das Bild in
qualitativer Hinsicht zu bearbeiten. Es bleibt ja noch genügend Raum für umfangreiche Bearbeitung (Manipulation) bei Bildern mit weniger ernsthafter Aussage.
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