Hat die Menschheit die manchmal künstlich wirkenden Bilder aus der Photoshop-Küche satt?
Diesen Monat hat Pizzaking mit einer neuen Kampagne den nächsten Schritt in seinem Ehrlichkeits-Feldzug gesetzt. Die Grundidee: Gute Pizza sieht auch ganz ohne Retouchierung köstlich aus. Fortan
werden also alle Domino-Lebensmittel-Abbildungen in TV, Print und Online ganz ohne Photoshop-Kunstgriffe auskommen müssen.
Mehr noch: Kunden sollen echte, unretouchierte Pizzabilder einschicken. Die Besten werden mit 500 Dollar dotiert und für Werbezwecke genutzt. Dass sich das in vielerlei Hinsicht für das
Unternehmen lohnen wird, liegt auf der ganzen Handfläche.
Die Ähnlichkeit der Domino-Kampagne mit der “Real Beauty”-Kampagne von Dove ist unübersehbar. Auch dort setzte der Hersteller bekanntlich auf das Authentische und zelebrierte, anhand einer
revolutionären Umkehr-Werbetaktik, die Schönheit echter Frauen anstelle der bislang üblichen Kunstbilder.
Viele Beobachter sind begeistert und prophezeien der Pizzakette grossen Erfolg mit der neuen Kampagne. Ich begrüsse ihr Bekenntnis zur kompromisslosen Ehrlichkeit zwar ebenfalls aus vollem
Herzen, die wohl nicht ganz ungewollte Assoziation mit der Dove-Kampagne finde ich allerdings weniger amüsant als fragwürdig.
Bleibt die Frage, ob vielleicht einfach die Möglichkeiten von Photoshop falsch verstanden werden? Oder wird das Programm gar aus mangelnder Professionalität falsch eingesetzt? Erfolgreicher
Einsatz des Spitzenprogrammes wird dort sein und bleiben, wo der Betrachter das Gefühl hat, das Bild sei völlig natürlich.
Nur, das ist ja eben die Kunst dabei!
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